Die Reliquien des frühchristlichen Märtyrers Donatus wurden 1646 in den Katakomben der Hl. Agnes in Rom aufgefunden. Papst Innozenz X. (1644-1655) schenkte sie den Jesuiten, die Donatus sterblichen Überreste 1652 nach Münstereifel in ihre Kollegskirche bringen ließen. Dabei kam es zu einem Zwischenfall, der den Hl. Donatus bekannt machen sollte.
In Euskirchen, eine halbe Wegstunde von Weingarten entfernt, wo die Reliquien des Heiligen auf die feierliche Übertragung nach Münstereifel warteten, wurde ein Jesuitenpater während einer Messfeier vom Blitz getroffen und überlebte. Diese Rettung schrieb man dem Heiligen Donatus zu, da der Pater in seinem Kampf um Leben und Tod den Heiligen um Hilfe angerufen hatte. Infolge diese Ereignisses schlug auch die Verehrung des Heiligen „wie ein Blitz“ ein, denn schon bald wurde er als Wetterheiliger angerufen bei Blitz, Unwetter, Stürmen, Hagel und sonstigen Bedrohungen aus der Luft wie im zweiten Weltkrieg gegen Bombardierungen.
Die Pfarrei Pintsch erhielt ihre Reliquie im Jahre 1748. Sie wurde in ein schönes Reliquiar eingefasst, das vermutlich vom Viandener Goldschmied Franz Carl Felsenhart (ca. 1701-1782) hergestellt wurde. Im gleichen Jahr wurde eine mitgliederstarke Donatusbruderschaft gegründet und die gesamte Pfarrei unter den Schutz des beliebten Heiligen gestellt. Für die erste Jahrhundertfeier ließ Pfarrer Nic. Dernoeden (1843-1876) beim heutigen Friedhof in Pintsch eine Donatuskapelle errichten. Hundert Jahre später initiierte der Pfarrer Jos. Hurt (1945-1952) eine beeindruckende Aufführung des Freilichtspieles „Kischpelter Donatispill“. Bis heute haben die Einwohner des Kiischpelt sowie die angrenzenden Pfarreien Eschweiler, Knaphoscheid, Merkoltz und Kautenbach an der Tradition der Donatusverehrung und Wallfahrt festgehalten.