Weiterführende Informationen und Links

Literatur

M. Bergmann, H. Gnamm, W. Vogel (1931): Die Gerbung mit Pflanzengerbstoffen, Wien.

Administration des Eaux et Forêts (2006) : d’Louhecken zu Lëtzebuerg, Luxembourg.

A. Geimer (2003): „Lou“, Broschüre zum 9ten Loufest im „Kiischpelt

Links

http://www.industrie.lu (Die Industriegeschichte Luxemburgs)

https://www.lederfabrik-rendenbach.de/lederfabrik-rendenbach/ (Lederfabrik mit traditionellem Gerberhandwerk in Trier)

Verarbeitung der Lohe

Wegen ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen verwendete man die Rinde verschiedener Eichenarten früher größtenteils zum Gerben von Leder. Mittlerweile wurde die Eichenrinde in der Lederindustrie größtenteils durch künstliche Gerbstoffe ersetzt. In der Naturheilkunde besitzt sie aber nach wie vor Bedeutung als Mittel gegen entzündliche Hauterkrankungen, auch im Mund- und Rachenbereich, oder gegen Durchfall.

Gerbstoffe
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Gerbstoffe, die auch als Tannine bezeichnet werden, zeichnen sich chemisch dadurch aus, dass sie sich mit Eiweißen verbinden, was zu erheblichen Änderungen der Eigenschaften der Eiweiße führt. Abgezogene Tierhaut wird dadurch zu Leder, einen Prozess, den man als „Gerben“ bezeichnet. Gerbstoffe kommen in Blättern, Hölzern, Rinden, Früchten und Wurzeln von Pflanzen vor wie zum Beispiel in Eichen, Kastanien, Fichten, Mimosen, Tee- und Kaffeepflanzen. Im Ösling liefert die Rinde junger Eichen das Ausgangsmaterial für die Gerbstoffgewinnung. Dabei spielt es entgegen der früheren Auffassung keine Rolle, ob es sich um Trauben- oder Stieleichen handelt. Wichtig ist aber, dass die Bäume noch keine grobe, rissige Borke entwickelt haben, da die Glanz- oder Spielgelrinde junger Eichen einen deutlich höheren Gerbstoffgehalt (bis zu 15 %) aufweist.

Altgrubengerbung
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Bei der traditionellen Pflanzengerbung in Gruben wird mit rein pflanzlichen Gerbstoffen gearbeitet. Man verzichtet auf alle gerbbeschleunigenden Zusätze. Außerdem wird während der eigentlichen Gerbung die Haut nicht bewegt und die Temperatur nicht von außen erhöht. Die Gerbung umfasst folgende Arbeitsschritte:

Die Crouponage

Bei allen Gerbverfahren müssen die Häute für das eigentliche Gerben vorbereitet werden. Das beginnt mit dem Zuschnitt, der so genannten Crouponage. Die Haut von Säugetieren besteht aus drei Hauptschichten: der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Dermis oder Corium) und Unterhaut (Subcutis). Die Oberhaut ist die eigentliche äußere Schutzhülle. Die Unterhaut enthält neben den größeren Blutgefäßen, Nerven, Sinneszellen, Fett und lockeres Bindegewebe. Für das Leder verwendet man nur die mittlere Schicht, die Lederhaut. Sie besteht zum größten Teil aus Bindegewebsfasern, die wiederum zum größten Teil aus Kollagen bestehen, dem häufigsten Eiweiß überhaupt. Kollagenfasern sind enorm zugfest und lassen sich nicht dehnen. Diese Fasern halten den Körper sozusagen zusammen. Aus Kollagen (in Knochen) kann man auch Leim herstellen. Daher kommt der Name für dieses Eiweiß.

Die Wasserwerkstatt

Da nur die Lederhaut verwendet wird, müssen vor dem Gerben sowohl die Oberhaut als auch die Unterhaut mit allen Fleischresten entfernt werden. Dies erfolgt in der Wasserwerkstatt. In der „Weiche“ wird die Haut gewaschen, Verschmutzungen werden so entfernt. Gleichzeitig nimmt die teilweise angetrocknete Haut Wasser auf und wird dadurch wieder flexibler. Anschließend wird die Haut in Kalkmilch, also in einem alkalischen Milieu, eingelegt („geäschert“). Hier setzt ein Fäulnisprozess ein, durch den sich innerhalb von etwa 12 Stunden die Haare von der Haut lösen. Nächster Schritt ist die Entfernung der letzten Fleisch- und Fettreste sowie der Unterhaut. Früher wurden die Häute dazu auf einen schräg gestellten Stamm, den sogenannten Gerberbaum gelegt. Fleisch- und Fettreste wurden dann von Hand mit Hilfe eines speziellen Messers, dem Scherdegen, entfernt. Heute verwendet man eine Entfleischungsmaschine, in der ein Messerzylinder mit ca. 1.800 U/min rotiert. Schließlich werden die Häute in der Streichmaschine auch auf der Narbenseite (Oberseite) endgültig vom „Gneist“, also von der Hornschicht, den Haarwurzeln und Pigmentresten gereinigt.

Die Häute sind nun sehr stark aufgequollen und alkalisch. In der „Neutralisierungs- und Entkalkungshaspel“ werden die Äscherchemikalien entfernt und die Haut in einen neutralen pH-Wert überführt. Sie erhält wieder ihren natürlichen Quellungszustand und kann so im weiteren Verlauf der Gerbung die Gerbstoffe überhaupt erst aufnehmen. Die Häute verlassen als weiße, glatte Blöße“ die Wasserwerkstatt.

Die Gerbung

Der „Farbengang“ nimmt etwa vier Wochen in Anspruch. Mit Hilfe von immer konzentrierterer Gerbbrühe werden die Kollagen-Fasern der Haut geöffnet und so darauf vorbereitet, die Gerbstoffe aufzunehmen. Danach werden die Häute zweimal für sechs Wochen mit jeweils einer Zwischenlage Lohe in der Gerbbrühe versenkt. Zur anschließenden eigentlichen Gerbung werden die Häute mit jeweils einer Zwischenschicht Gerbstoffen in etwa drei Meter tiefen Eichenholzgruben aufgeschichtet. Erst zum Schluss wird die Grube mit Gerbbrühe aufgefüllt. Je nach Dicke bleiben die Häute für neun bis zwölf Monate in diesen Gruben. Damit dauert der gesamte Gerbprozess zwölf bis 15 Monate.

Trocknung und endgültige Zurichtung

Wenn das Leder „gar“ ist, wird es zugerichtet. Zunächst werden letzte Fleisch- und Gewebereste entfernt. Überschüssige Flüssigkeit wird herausgepresst („abwelken“) und das Leder schließlich von beiden Seiten her in einer Trommelstoßmaschine geglättet. Dann wird das Leder eingeölt, damit es flexibler und geschmeidiger wird, und zum Trocknen aufgehängt. Dabei muss einerseits die Belüftung kontrolliert werden, anderseits wird auf eine zusätzliche Heizung verzichtet. Für das anschließende Walzen wird das Leder etwas angefeuchtet, anschließend noch einmal abgelüftet, schließlich nachgeschnitten und in die handelsübliche Form gebracht.

In Form geschnitten ist das Leder versandfertig.
Das Leder

Das mit Lohe gegerbte Leder hat ein schönes Narbenbild und einen warmen, holzähnlichen Ton. Es ist extrem abriebfest, zäh und dabei flexibel, stark wasserabweisend und atmungsaktiv. Es absorbiert Fußschweiß und wirkt durch die eingelagerten Gerbstoffe desodorierend und keimtötend. Deshalb eignet es sich sehr gut als Sohlenleder, sowohl für Lauf- als auch für Brandsohlen, für Vorder- und Hinterkappen sowie für den Einsatz im orthopädischen Bereich.

Kosmetik und Naturheilkunde
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Bei den Anwendungen in der Körperpflege und der Naturheilkunde bewirken die Gerbstoffe der Eichenrinde, dass sich kleine Verletzungen der Haut oder der Schleimhäute schließen und so gleichzeitig nach außen hin geschützt werden. Dadurch sind sie z. B. für Bakterien nicht mehr zugänglich. Die Reaktion hat damit auch eine entzündungshemmende Wirkung. Im Ösling wird Lohextrakt seit 2004 in Produkten der Genossenschaft „Bléi vum Séi“ verwendet (Kosmetikprodukte und Lohebonbons (Loumellen). Die Lohe hierfür stammt aus Wilwerwiltz.

Gewinnung der Lohe

Die Eichen in den Lohhecken werden alle 20 – 30 Jahre „auf den Stock gesetzt“, also gefällt. Anschließend werden die Stämme geschält und die Rinde getrocknet. Die Eichenrinde enthält Gerbstoffe, die zum Gerben von Leder oder als Inhaltsstoffe für Kosmetika und Naturheilprodukte genutzt werden können.

Arbeiten in der Lohe
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Von den vielen Arbeitsgängen sind nur noch zwei übrig geblieben: das Räumen und das Schläissen. Früher wurden nach dem Schläissen noch de Saang gebrannt.
Im Herbst wurde dann Roggen (Kar) eingesät und im zweiten Jahr geerntet. Im dritten Jahr wurde dann Buchweizen (Wellkuer) angebaut.
Februar und März: das Räumen
Ehe die Bäume und Hecken wieder austreiben, werden außer den Eichen alle übrigen Bäume und Hecken gefällt und zu Brennholz zugeschnitten. So kann später direkt mit dem Schläissen angefangen werden.
Mai und Juni: das Schläissen
An der eigentlichen Arbeit hat sich in den letzten 200 Jahren wenig verändert. Nur die Bäume fällt man heute nicht mehr mit der Axt, sondern mit der Motorsäge. Zuerst werden die unteren Äste mit der Kromm abgeschlagen. Die Rinde wird mit der Kromm in Mannshöhe rundherum eingeschnitten und dann mit der Kromm oder dem Resser zwei bis dreimal der Länge nach aufgeschlitzt.
Mit Hilfe des Louschlessels wird der Stamm bis in Mannshöhe geschält.
Man fällt man den Baum zunächst etwa einen Meter über dem Boden, nur soweit, dass der Stamm am Stumpf hängenbleibt. Dadurch hat man beim Schläissen den Stamm in Arbeitshöhe vor sich und kann ihn einfacher rundherum abschälen.
Die oberen Äste werden abgetrennt, der Stamm wird noch einmal aufgestützt und dann ganz geschält. Dazu wird die Rinde wieder alle zwei Meter rundherum eingeschnitten, mit dem Resser zwei bis dreimal der Länge nach aufgeschlitzt und mit dem Louläffel vom Stamm gelöst.
Die Lohstreifen werden im Wald vorgetrocknet und zum endgültigen Trocknen nach Hause gebracht. Schließlich wird die getrocknete Lohe gebündelt. Diese Biirden wiegen etwa 25 kg. Auch der untere Teil des Stammes wird gefällt, so dass die Bäume bis auf den Wurzelstock herunter gefällt werden (“auf den Stock setzen“). Das Holz wird zu Brennholz zugeschnitten.
Früher wurden, vor allem bei hohen Preisen, auch die Loukleppel, also die dünnen Eichenstangen und Äste, geschält. Das war meist eine Arbeit für die Kinder oder die Alten. Die Äste werden dabei mit dem Hammer auf einem Stein als Unterlage geklopft, bis sich die Rinde mehr oder weniger von selbst ablöst.
Begriffserklärungen – Sproocheneck
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Klappstack/Klappsteen: der Holzblock oder Stein, auf dem gekleppelt wird
kleppelen: die dünneren Äste und Eichenstangen mit dem Hammer entrinden
Kromm: Krummaxt
Leetsch: einfacher Unterstand, der mit Ginster oder ähnlichem abgedeckt wurde
Lou (Ösling: Lu): Lohe, Eichenrinde
Loukleppel: – abgeschältes Eichenstämmchen – ungeschlachter, also plumper und grobschlächtiger Mensch – Spitzname für die angeblich grobschlächtigen und vierschrötigen Öslinger
Louläffel, Louschlessel: Gerät, mit dem die Eichenrinde abgeschält wird
Resser: Vorreißer
Eng Saang brennen (Ösling: Sang): das Verbrennen der dürren Pflanzen und der Holzreste nach dem Abholzen. Die Asche diente früher als Dünger für den Roggen, der anschließend eingesät wurde.
schläissen: abschälen, entrinden

Lohhecke – Eichenschälwald

Die Lohhecke ist eine besondere Form der Waldnutzung. Sie wird auch als Eichenschälwald oder Niederwald zur Lohegewinnung bezeichnet. Die Eichen der Lohhecke werden alle 15 bis 30 Jahre im Frühjahr gefällt, um die Eichenrinde, die so genannte Lohe, zu gewinnen. Lohe wurde und wird beispielsweise für die Gerbung von Leder verwendet. Das Fällen der Bäume nennt man auch „auf den Stock setzen“. Aus dem Wurzelstock bilden sich neue Triebe. Durch diesen Stockausschlag entsteht das für Niederwälder typische Bild von mehreren Stämmen, die aus dem gleichen Wurzelstock wachsen.

Lohhecke mit üppig entwickelter Krautschicht. © R. Clement
Geschichte der Lohhecke im Ösling
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Die ersten Lohhecken entstanden vor etwa 300 Jahren. Zu finden sind die Lohhecken fast ausschließlich im Norden des Landes, weil die nährstoffarmen Schieferstandorte des Öslings sich nur bedingt für eine landwirtschaftliche Nutzung eigneten. Der Eichenschälwald bot jedoch die Möglichkeit, auch diese vergleichsweise unproduktiven Böden gewinnbringend zu nutzen. Zu Beginn des 18. Jh. fand man heraus, dass sich das Tannin der Eichenrinde zum Gerben von Leder eignete. Im Jahre 1741 entstand in Clervaux die erste Gerberei des Öslings. Um 1830 existierten auf dem Gebiet des heutigen Großherzogtums etwa 100 Gerbereien, von denen der weitaus größte Teil im Norden des Landes lag. Allein in der Stadt Wiltz gab es zur damaligen Zeit 16 Gerbereien. Die eigentliche Blütezeit der Eichenschälwaldwirtschaft setzte aber erst 1842 mit dem Beitritt Luxemburgs zum Deutschen Zollverein (8. Februar 1842) ein, wodurch sich dem Land ein riesiges Absatzgebiet mit geschützten Preisen öffnete. Von diesem Zeitpunkt an war die Preußische Armee Hauptabnehmer der luxemburgischen Lederindustrie. Im Zuge der steigenden Nachfrage nach Gerbrinde wurden im Ösling große Flächen der ursprünglichen Buchenhochwälder abgeholzt und mittels Saat und Pflanzung von Eichen in Niederwald umgewandelt.

Entwicklung der Lohhecke
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1. Stadium:
frisch geschlagen
(frische Schlagflur)
Der Waldboden liegt frei, es gibt keine Bäume und Sträucher mehr. Erste, meist Licht liebende Kräuter und Gräser treten auf.
2. Stadium:
vor 2 – 3 Jahren geschlagen
(ältere Schlagflur)
Die Wurzelstöcke von Eichen, Hainbuchen, Hasel usw. schlagen wieder aus. Neben den Licht liebenden Gräsern und Kräutern treten Ginster und Brombeeren verstärkt auf.
3. Stadium:
vor 4 – 7 Jahren geschlagen
(Busch-Heide)
Die Stockausschläge werden größer und dichter, sie sehen aus wie Büsche. Die Licht liebenden Kräuter und Gräser werden langsam verdrängt.
4. Stadium:
vor 7 – 10 Jahren geschlagen
(Wald-Heide oder Dickung)
Die Stockausschläge wachsen weiter und werden immer mehr zu jungen Bäumen. Am Boden wird es immer schattiger. Typische Wald-Pflanzen treten auf.
5. Stadium:
Eichen-Niederwald
Nach frühestens 12 Jahren entwickelt sich ein richtiger Wald. Das Kronendach schließt sich, der Boden liegt jetzt meist im Schatten.
Entwicklungsstadien einer Lohhecke
Lebensraum für Pflanzen
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Eichenniederwälder weisen ein lichtdurchlässiges Laubdach und somit eine ziemlich üppig entwickelte Strauch- und Krautschicht auf.

Typische Pflanzen sind:

Die Gelbe Narzisse, auch als Osterblume oder „Lorblumm“ bezeichnet, gehört zu den bekanntesten Frühlingsblumen überhaupt. In Mitteleuropa beheimatet, ist sie heutzutage allerdings nur noch selten als Wildpflanze anzutreffen, weshalb sie seit 1986 unter Artenschutz steht. In Luxemburg kommt sie lediglich in den Lohheckengebieten des Kiischpelt in großer Zahl vor. Im Frühjahr kann man ein Meer von Narzissen auf dem Weg der „Via Botanica“ im „Lohr“ bei Lellingen bestaunen.

Wilde Narzissen auf dem Weg der Via Botanica bei Lellingen

Via Botanica
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Der 7,5 km lange naturkundliche Lehrpfad mit 25 poetischen und naturnahen Inszenierungen führt durch eines der schönsten und besterhaltenen Täler Luxemburgs. Der Weg berührt zahlreiche Standorte, z. B. Lohhecken, Eichen-Hainbuchenwald, Schonungen mit Nadelbäumen, Ginsterheiden, sonnige Felshänge und Wiesengründen. Das Gebiet ist bekannt für seine Pflanzenvielfalt und bietet einigen bedrohten Arten, die auf der „roten Liste“ stehen, die einzige in Luxemburg bekannte Heimat. Im Frühling locken die wilden Narzissen und die Küchenschellen zahlreiche Besucher an. Die Besucher sollen dazu angeregt werden, die Schätze der Natur selbst zu entdecken, sie bewusst zu sehen, genau zu betrachten und aufzuzeichnen.

Naturnahe, poetische Inszenierungen am Wegesrand
Lebensraum für Tiere
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Lohhecken bietet vielen Tieren einen abwechslungsreichen Lebensraum auf den einige Tierarten ganz besonders angewiesen sind. Dem scheuen Haselhuhn bietet die Lohhecke ideale Lebensbedingen mit einem optimalen Nahrungs- und Deckungsangebot. Leider sind in den letzten Jahren viele Lohhecken verschwunden oder vernachlässigt worden, so dass es mittlerweile keine gesicherten Nachweise für das Vorkommen dieser Art gibt.

Das Haselhuhn gehört zur Gruppe der Rauhfußhühner, erkennbar an den befiederten Füßen. Durch sein auf Grau-, Braun- und Rottöne basierendes Federkleid ist das scheue Haselhuhn optimal getarnt und schwer zu entdecken. Als Deckungsvogel hält es sich sehr viel am Boden auf und versteckt sich geschickt. Nur bei Gefahr fliegt es sofort auf. Dann ist auch die schwarze Schwanzbinde zu sehen. Im Gegensatz zur Henne besitzt das männliche Haselhuhn eine schwarze Kehle.

Steckbrief zum Haselhuhn aus der Tierfibel des Naturpark Our
Zukunft der Lohhecken
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Seit dem zweiten Weltkrieg wird im Ösling kaum noch Lohe produziert. Als ausländische Produkte und später chemische Gerbstoffe günstiger wurden, verlor die Lohe aus dem Ösling an Attraktivität. So begann man ab 1870, Wälder auf verhältnismäßig guten und flachen Standorten in landwirtschaftliche Flächen umzuwandeln, andere Flächen wurden gerodet, mit Nadelholz aufgeforstet oder aus Rentabilitätsgründen nach dem 2. Weltkrieg gar nicht mehr bewirtschaftet. Heute gibt es nur noch eine Handvoll Waldbesitzer, die die Eichenniederwälder traditionell nutzen. Die Genossenschaft „Bléi vum Séi“ verarbeitet seit 2004 Lohextrakte aus dem Kiischpelt in Kosmetik- und Naturheilprodukten. Viele Lohhecken sind mittlerweile so alt, dass nicht klar ist, welche Zukunft sie haben werden. Man ist jedoch bestrebt, die Lohhecken als Kulturerbe zu erhalten.